Teilnahme des Vorstands der Bezirksgruppe Stuttgart an der Veranstaltung zum Projekt „ZUKUNFTSGERICHTET“ des Ministeriums der Justiz und für Migration
Am Dienstag, den 15. Oktober 2024 fand in der Messe Halle Stuttgart eine ganz besondere Veranstaltung statt. Die Ergebnisse im Beteiligungsprozesses des Projekts „ZUKUNFTSGERICHTET“ wurden vorgestellt. Das Ministerium hat dabei alle Bediensteten des Landes eingeladen.
Ein Teil des Vorstands der BG Gruppe Stuttgart war ebenfalls vor Ort und berichtet über die Ergebnisse und die späteren Workshops.
Der Beteiligungsprozess bestand aus zwei Bereichen. Zum einen wurden 1.000 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger zu ihren Erfahrungen und Meinungen über die Justiz befrage, zum anderen wurden die Ergebnisse der Online Beteiligung innerhalb der Justiz veranschaulicht.
In der Bürgerbefragung wurde deutlich, dass 41 % der Befragten die Justiz als „überfordert“ und dennoch 38 % als „gerecht“ wahrnehmen. Allgemein wird der Justiz eine zu lange Verfahrensdauer (59 %) und zu komplizierte Gesetze nachgesagt. 14 % der Befragten sehen die Justizangehörigen als zu schlecht bezahlt.
Die Ergebnisse der Online-Befragung zeigen drei große Bereiche die den Teilnehmerinnen und Teilnehmern am wichtigsten waren:
- Personal gewinnen und halten
- Digitalisierung
- Selbstverständnis und Rolle in der Gesellschaft
Unter diesen Punkten wird der Unmut über die Personalgewinnung und Personalentwicklungsmöglichkeiten, einheitliche und wettbewerbsfähige Arbeitsbedingungen zu schaffen, die Wertschätzung für die Arbeit und die Schaffung von modernen und attraktiven Arbeitszeitmöglichkeiten, juristische Verfahren zu beschleunigen, der „Auftritt nach Außen“ zusammengefasst.
Nach der Vorstellung der Ergebnisse konnten sich die Besucherinnen und Besucher bei einem gemeinsamen Mittagessen austauschen und anschließend an interessanten Workshops teilnehmen.
In dem Workshop „Karriere in der Justiz – Was zeichnet die Arbeitgeberin der Zukunft aus“ wurde vor allem über die Unterschiede in den Laufbahngruppen diskutiert. Die Ergebnisse im Bereich des gehobenen Dienstes waren umfangreich und zeigen deutliche Verbesserungsvorschläge für die Zukunft. Wichtig waren im Ergebnis die Punkte darüber, dass wir als Rechtspfleger in der Justiz immer noch unsichtbar erscheinen und daher unsere Interessen und die Wertschätzung unserer Arbeit oft ausbleibt. Auch die Anerkennung unseres intensiven Studiums kommt in Bezug auf die Volljuristen oft zu kurz.
Wir vom Vorstand haben dabei klare Ziele für die Zukunft genannt:
- Einhaltung der Abstandsgebote,
- laufbahnübergreifende Aufstiegschancen,
- Stellenteilung von höherwertigen Dienstposten (z.B. Verwaltungsleiterstellen für Frauen in Teilzeit),
- einheitliche Homeofficevereinbarungen nach Dienstvereinbarung für alle gleich
- bessere Förderung und Unterstützung von Berufsperspektiven
- klare und gleiche Chancen auf Berufsperspektiven (z.B. mehr Ausschreibungen von höherwertigen Stellen vor kommissarischer Besetzung)